Bilder von Anselm Feuerbach
Anselm Feuerbach
Anselm Feuerbach (1829-1880) war ein deutscher Maler und Hauptvertreter des Neoklassizismus. Er zählt zu den bedeutendsten Künstlern des 19. Jahrhunderts.
Anselm Feuerbach war fasziniert von der Kunst der Antike, insbesondere von der Schönheit und Poesie, die er darin perfekt verwirklicht sah. Seine Motive fand er daher in der griechischen Mythologie. Es entstanden Werke wie "Kinderständchen, "Ruhende Nymphe", "Die Amazonenschlacht" und "Das Gastmahl des Plato", um nur einige zu nennen.
Seinem Modell Anna Risi, die auch gleichzeitig seine Geliebte war, widmete der Maler rund 20 Gemälde und ließ sie hier häufig in große historische Frauenfiguren schlüpfen. Zu dieser Gemäldeserie zählen u. a. "Nanna, "Medea", "Iphigenie", "Nanna mit Blumenkranz" und "Am Meer.
Sehr charakteristisch für Feuerbach war die Verwendung von verschiedenen Grautönen, um damit die Leuchtkraft der Farben zu dämpfen. Diese spezielle Technik wandte der Künstler bereits in seiner frühen Schaffensperiode an.
Feuerbachs Gemälde entstanden überwiegend in Öl auf Leinwand und sind in verschiedenen Museen, u. a. in Speyer, München, Wien und Karlsruhe im Original zu bewundern.
Leben
Am 12. September 1829 wurde Anselm Feuerbach als Sohn des Archäologen Joseph Anselm Feuerbach und dessen Frau Amalie in Speyer geboren.
Bereits im folgenden Jahr verlor Anselm seine Mutter an Tuberkulose. Gemeinsam mit seiner Schwester Emilie kam er zu seinen Großeltern nach Ansbach und verbrachte dort die nächsten vier Jahre.
1834 nahm sein Vater Henriette Heydenreich zur Frau, die für Anselm Feuerbach zur engsten Bezugsperson in seinem Leben werden sollte.
Durch den Beruf seines Vaters kam Anselm Feuerbach schon früh mit der griechischen Mythologie und der antiken Kunst in Berührung. Sein zunehmendes Interesse daran und sein künstlerisches Talent wurden von seinen Eltern mit großem Engagement gefördert.
1836 zog die Familie nach Freiburg. Hier besuchte der junge Feuerbach das Gymnasium, brach 1845 die Schule aber vorzeitig ab, um sich an der Düsseldorfer Kunstakademie einschreiben zu lassen. Mit Fleiß und viel Talent schuf er seine ersten gelungenen Selbstporträts.
1848 verließ er die Akademie und machte sich auf den Weg nach München. Hier studierte er autodidaktisch die alten Meister in der Pinakothek, wie beispielsweise Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck.
1850 reiste Feuerbach nach Antwerpen, um sein Selbststudium fortzuführen. Doch bereits ein Jahr später verließ er die belgische Hafenstadt wieder, um nach Paris zu gehen. Hier erhoffte er sich eine größere künstlerische Freiheit. Feuerbach war fasziniert von der italienischen Renaissance und kopierte viele Werke aus dem Louvre.
Im selben Jahr verstarb sein Vater in Freiburg.
Da dem jungen Künstler das Geld knapp wurde, verließ er 1854 Paris, um zu seiner Stiefmutter Henriette nach Karlsruhe zu reisen.
1855 brach Feuerbach gemeinsam mit seinem Freund, dem Dichter Joseph Victor von Scheffel, zu einer Reise nach Venedig auf. Hier entstand eine Kopie von "Tizians Himmelfahrt".
1856 folgten Reisen nach Florenz und Rom, wo er Werke von Michelangelo und Raffael studierte.
1860 machte der Künstler die Bekanntschaft mit Anna Risi, die zunächst sein Modell und später seine Geliebte wurde.
1861 entstand das Gemälde "Nanna, ein Bild aus einer ganzen Serie der berühmten "Nanna-Gemälde".
Im Jahr 1862 begegnete Anselm Feuerbach Adolf Friedrich Graf von Schack und bald darauf folgten erste Aufträge.
Als Anna Risi 1865 die Beziehung zu Anselm Feuerbach beendete, stürzte ihn das in eine tiefe Schaffenskrise. Hinzu kamen Streitigkeiten mit verschiedenen Auftraggebern und finanzielle Schwierigkeiten.
1872 wurde der vom Leben enttäuschte Künstler an die Wiener Akademie berufen. Doch auch dieser lang ersehnte Ruf und die Lehrtätigkeit für Historienmalerei konnten seine Lebensfreude nicht mehr wecken.
Schwer angeschlagen und depressiv kehrte er 1876 nach Venedig zurück.
Am 04. Januar 1880 starb Anselm Feuerbach im Alter von 51 Jahren in Venedig an Herzversagen.