Bilder von Peter Paul Rubens
Peter Paul Rubens
Peter Paul Rubens (1577 - 1640) war ein flämischer Maler, dessen Name gleichbedeutend für eine ganze Epoche steht und untrennbar mit dem Barock verbunden ist. Neben Rembrandt gilt Rubens als größtes Genie in der Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts.
In vielen Werken Rubens zeigt sich der Einfluss des italienischen Frühbarocks und der italienischen Renaissance, die er bei seinem jahrelangen Aufenthalt in Italien eingehend studierte. Im Laufe seines künstlerischen Schaffens entwickelte sich daraus sein eigener Stil, der sich immer weiter vertiefte und sich in seinen letzten zehn Lebensjahren bis zur Vollendung steigerte.
Rubens Themenpalette war sehr vielseitig. Er schuf Landschaften, mythologische, biblische und geschichtliche Szenen, sowie Tiermotive, Porträts u.v.m.
Aufgrund der zahlreichen Aufträge sah sich Rubens gezwungen, eine große Künstlerwerkstatt zu gründen. Er stellte Schüler und Gehilfen ein, die nach seinen Anweisungen und Vorlagen eine große Anzahl an Bildern schufen. Freiberufliche Maler, die sich auf bestimmte Motive spezialisiert hatten, wurden von Rubens mit Teilmalereien beauftragt. So entstanden Gemälde in Teamarbeit. Rund 3.000 Bilder gingen aus dieser wohl größten Werkstatt des Barock hervor. Davon malte Rubens 600 Gemälde selbst.
Zu seinen berühmten Werken zählen u. a. "Rubens und Isabella Brant in der Geißblattlaube", "Der Raub der Töchter des Leukippos", "Samson und Delilah" und "Die drei Grazien". Die sogenannte "Rubensfigur", eine Bezeichnung für einen üppigen Frauenkörper, hat schon seit vielen Jahren als analoger Begriff einen festen Platz und gibt Rubens Frauenbildern eine zeitlose Aktualität.
Leben
Am 28. Juni 1577 wurde Peter Paul Rubens in Siegen geboren. Sein Vater, ein Jurist und Protestant aus Antwerpen, war aus Glaubensgründen 1568 nach Deutschland geflohen. Ab 1578 lebten die Rubens in Köln, bis 1587 der Vater starb. Nach seinem Tod zog die Familie Rubens, die inzwischen zum katholischen Glauben konvertiert war, wieder nach Antwerpen.
Während Peter Paul Rubens die Lateinschule besuchte, wuchs in ihm der Wunsch, Maler zu werden. Im Jahr 1598 trat er in die Antwerpener Lukasgilde ein.
Seine erste Italienreise unternahm er im Jahr 1600. Am Hof Mantua, an dem man sich seit dem 15. Jahrhundert der Förderung der Künste und der Künstler verschrieben hatte, trat er in die Dienste des Herzogs Vincenzo Gonzaga ein. Schnell erkannte man Rubens Talent und so führte sein Weg 1601 nach Rom, um hier die Meisterwerke der Antike und die zeitgenössische Kunst zu studieren. Gekrönt wurde sein Aufenthalt in Rom mit einem ersten öffentlichen Auftrag.
1603 schickte ihn sein Gönner Vincenzo nach Spanien, mit Bildern und Geschenken im Gepäck. Diese Gaben sollte er dem Hof Philipps III übergeben.
Nach seiner Rückkehr ging Rubens nach Genua und schuf dort von 1605 bis 1606 viele Porträts der angesehenen Gesellschaft. Ebenso erfüllte er Aufträge von Adel und Kirche.
1608 erkrankte Rubens Mutter schwer. Der Maler reiste sofort nach Antwerpen, doch er erreichte die Stadt erst nach ihrem Tod.
1609 avancierte der Künstler zum Hofmaler mit einem stattlichen Jahresgehalt. Seine religiösen und weltlichen Bilder, die er hier schuf, stärkten sein Ansehen. In Europa nannte man ihn bald "Malerfürst". Im selben Jahr fand seine Hochzeit mit Isabella Brant statt.
Im Jahr 1610 bezog das glückliche Ehepaar ein repräsentatives Wohnhaus in Antwerpen.
Isabella starb 1626. Vier Jahre später heiratete Rubens die aus vermögenden Verhältnissen stammende 16-jährige Helene Fourment. Ihr Porträt befindet sich auf dem Gemälde "Das Pelzchen", das ihr Mann 1638 erschuf.
Das Vermögen des Malers stieg weiter an. Inzwischen war er Besitzer von sechs Häusern und dem feudalen Landsitz "Het Steen".
Am 30. Mai 1640 starb Peter Paul Rubens in Antwerpen. Dort liegt er in der St.-Jakobskirche begraben.
Aktuell
Seine bedeutenden Werke sind in verschiedenen Museen zu bewundern. Dazu zählen u. a. das Siegerlandmuseum in Siegen, das Kunsthistorische Museum in Wien und das Museum Schloss Wilhelmshöhe in Kassel.