Bilder von Andreas Müller
Andreas Müller
Andreas Müller (1811-1890) war ein deutscher Kirchenmaler, Radierer und Restaurator. Er gehörte zu den Vertretern der nazarenischen Kunst des 19. Jahrhunderts.
Müller stammte aus einer Künstlerfamilie, denn auch sein Vater und seine beiden Brüder waren angesehene Maler ihrer Zeit.
Anfangs schuf der Künstler Genrebilder, doch mit der Zeit konzentrierte er sich immer mehr auf die Abbildung religiöser Motive. Es entstanden u. a. die Werke "Leben des heiligen Apollinaris", "Abendfrieden, "Die Anbetung des Kindes durch Engel" und "Das Christkind".
Für seine Gemälde entwickelte Müller zum Teil eigene Ölfarben und schuf damit beeindruckende Kunstwerke mit dem Ziel, religiöse Gefühle wie Ehrfurcht und Frömmigkeit zum Ausdruck zu bringen.
Im Jahr 1872 wurde bei einem Brand in der Düsseldorfer Akademie ein großer Teil seiner Skizzen, Zeichnungen und wissenschaftlichen Arbeiten zerstört. Doch viele seiner prächtigen Tafelbilder und Gemälde sind erhalten geblieben und können auch heute noch bewundert werden.
Leben
Andreas Johann Jakob Heinrich Müller wurde am 19. Februar 1811 als Sohn des Malers und Kunstschriftstellers Franz Hubert Müller in Hessen-Kassel geboren.
Schon früh erteilte ihm sein Vater, der als Galeriedirektor in Darmstadt tätig war, den ersten Zeichen- und Malunterricht.
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Darmstadt wechselte der junge Müller 1833 an die Münchner Kunstakademie. Hier wurde er von den Malern Julius Schnorr von Carolsfeld und Peter von Cornelius unterrichtet und erlernte den Malstil der Nazarener.
Da Müller seine Kenntnisse in der Ölmalerei vertiefen wollte, verließ er München bereits im folgenden Jahr. Er besuchte fortan die Düsseldorfer Kunstakademie unter der Leitung von Friedrich Wilhelm von Schadow.
1835 schuf er mit "Der Knabe vom Berg" sein erstes Gemälde.
1837 erhielten der Künstler, sein Bruder Karl, Ernst Deger und Franz Ittenbach einen Auftrag zum Ausmalen der Apollinariskirche in Remagen. Um sich auf das große Werk vorzubereiten, reisten die vier Maler nach Italien und schlossen sich hier dem Künstlerbund der "Nazarener" an.
Nach seinen erfolgreichen Studien in Rom kehrte Andreas Müller wieder nach Düsseldorf zurück und heiratete dort am 16. Juni 1840 Maria Katharina Schweden. (Aus dieser Verbindung kamen zwischen 1841 und 1860 dreizehn Kinder zur Welt.)
Nach der Hochzeit reiste Müller, dieses Mal in Begleitung seiner Frau, erneut nach Italien und verblieb dort die nächsten zwei Jahre.
1842 kehrte das Ehepaar gemeinsam mit ihrem ersten Kind Joseph zurück nach Düsseldorf. Unter der Leitung von Andreas Müller begann das Vierergespann Karl Müller, Deger und Ittenbach im Jahr 1843 mit der Arbeit in Remagen, die im Jahr 1852 beendet war. Andreas Müller hinterließ vier imposante Hauptgemälde in der Apollinariskirche.
Vier Jahre später wurde der angesehene Kirchenmaler zum Professor der Düsseldorfer Kunstakademie ernannt. In dieser Funktion war er als Konservator für die Kunstsammlung der Akademie verantwortlich, verbrachte aber die meiste Zeit mit dem Unterrichten seiner Zeichenschüler.
In den kommenden Jahren erfüllte Andreas Müller verschiedene Aufträge, so zum Beispiel in Sigmaringen, wo er mit der Ausschmückung des Kunstsaals im hiesigen Schloss betraut worden war. Es folgten Restaurationsarbeiten an der alten Gemäldesammlung des Fürsten Adolf I. Georg zu Schaumburg-Lippe und in der Schlosskapelle Bückeburg.
1881 erlitt Andreas Müller einen folgenschweren Schlaganfall, der nicht nur seinen Körper lähmte, sondern ihm auch seine Stimme nahm.
Bis zu seinem Tod am 29. März 1890 war der großartige Kirchenmaler nicht mehr in der Lage zu arbeiten.
Aktuell
Die Apollinariskirche in Remagen beherbergt das religiöse Gesamtkunstwerk der Nazarener. Darunter befindet sich auch die "Bischofsweihe des hl. Apollinaris", die Andreas Müller im Jahr 1843 an die Ostwand des südlichen Querhauses malte.