Bilder von Ernst Deger
Ernst Deger
Ernst Deger (1809-1885) war ein deutscher Maler und Meisterschüler von Friedrich Wilhelm von Shadow. Heute zählt der Künstler zu den bekanntesten Vertretern des Düsseldorfer Spätnazarenertums.
Degers monumentale Freskenmalerei entstand im Stil der Nazarener und ziert noch heute die neugotische Kapelle im mittelalterlichen Schloss Stolzenfels. Der wundervolle Gemäldezyklus des Künstlers zeigt u. a. "Den Sündenfall", "Geburt und Anbetung Christi", "Kreuzigung", "Auferstehung" und "Jüngstes Gericht".
Für den linken Seitenaltar der Düsseldorfer Andreaskirche schuf Deger das imposante Wandgemälde "Himmelskönigin", das Maria mit dem Jesuskind zeigt.
Neben den vielen Fresken malte der Künstler die Ölgemälde "Verkündigung", "Christus mit Segensgestus" und "Porträt eines jungen Mädchens" sowie kleinformatige, religiöse Bildkompositionen über das Leben Christus und Maria. Darüber hinaus entstanden mehrere Altarblätter, die für katholische und protestantische Kirchen bestimmt waren.
Einige Gemälde dienten gleichzeitig als Entwurf zu den Hauptbildern der auszustattenden Kirchen und Kapellen, wie zum Beispiel "Christi, Einzug in Jerusalem", das als Wandgemälde in der Taufkapelle der St. Peter-Kirche in Köln zu sehen ist.
Leben
Ernst Deger wurde am 15. April 1809 in Bockenem, nahe Hildesheim geboren.
Nach dem Schulbesuch nahm er 1828 Unterricht an der Berliner Kunstakademie und bildete sich ab 1829 unter Friedrich Wilhelm von Schadow in Düsseldorf weiter. Der Zeitgeschmack passte perfekt zu Degers Vorliebe für die religiöse Historienmalerei, die er mit wahrhaften christlichen Gefühlen schuf.
Nachdem der Künstler für die Ausmalung der neuen Apollinariskirche in Remagen beauftragt worden war, entwarf er den Plan für die Dekoration und bildete für die Ausführung der einzelnen Fresken mit den beiden Brüdern Andreas und Karl Müller sowie Franz Ittenbach ein Arbeitsteam.
Für die Vorstudien zu der umfangreichen Arbeit in Remagen reisten die vier Künstler 1839 gemeinsam nach Italien, wo sie sich die kommenden drei Jahre aufhielten.
1843 begann das Künstlerteam um Deger mit der Freskenmalerei in der Apollinariskirche, die bis 1853 andauerte. Die großen Wandflächen des Neubaus boten den Künstlern genügend Platz für ihre monumentalen Wandgemälde. Deger übernahm die großen Bilder auf den Wandflächen der Nordseite und gestaltete sie mit Motiven aus dem Leben Christi. Außerdem schuf er das Bild in der Apsis.
In den Jahren 1853 bis 1857 entstand Degers religiös-dogmatischer Gemäldezyklus in der Kapelle von Schloss Stolzenfels. Die Fresken mit Szenen aus der Erlösungsgeschichte Christi zählen zu den bedeutendsten Werken der Düsseldorfer Malerschule und werden gleichzeitig als Hauptwerk des Künstlers angesehen. Während dieser Arbeit assistierte ihm zeitweise der Maler Peter Joseph Molitor.
Ab 1869 lehrte Deger religiöse Historienmalerei an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er u. a. auch den überaus begabten Friedrich Stummel unterrichtete.
Am 27. Januar 1885 starb Ernst Deger im Alter von 75 Jahren in Düsseldorf.