Bilder von Walter Crane

Walter Crane

Walter Crane (1845-1915) war ein englischer Maler, Illustrator und Kunstgewerbler. Er gehörte zu den führenden Vertretern der Kunstbewegung "Arts and Craft Movement", die eine der innovativsten Phasen in der britischen Kunstgeschichte einläutete.

Die Darstellungen des Künstlers zeichnen sich durch eine wunderbare Leichtigkeit und eine hohen Ästhetik aus, die sich besonders in seinen Werken "Das Frühjahr", "Lilien", "Neptuns Pferde", "Kunst und Leben", "Pandora" und "Nelken" zeigen.

Neben Cranes meist mythologischen Darstellungen, wie beispielsweise "Der Raub der Persephone", gehörten auch Landschaften und Porträts zu seinen künstlerischen Themen.

Der vielseitige Künstler beschäftigte sich neben seiner Gemäldemalerei auch mit dem Illustrieren von vielen Büchern. So schuf er beispielsweise die Märchenmotive für "Grimms Kinder- und Hausmärchen" und verschönerte Oscar Wildes Märchensammlung "Der glückliche Prinz und andere Märchen" mit seinen Bildern.

Als talentierter Designer entwarf Crane außerdem Tapeten und Teppiche sowie Stoffe und Fliesen.

Leben

Walter Crane wurde am 15. August 1845 als drittes Kind des Porträtmalers Thomas Crane in Liverpool geboren.

Um den angeschlagenen Gesundheitszustand des Vaters zu verbessern, zog die Familie wenig später an die Südküste Englands nach Torquay.

Da dem kleinen Crane der hiesige Schulunterricht mächtig auf die Nerven ging, nahm ihn sein Vater kurzerhand von der Schule und unterrichtete ihn fortan selbst. Auch seinen ersten Mal- und Zeichenunterricht erhielt der kleine Crane von seinem Vater.

1858 stieß der bekannte Graveur von Holzstichen, William James Linton, auf einige Illustrationen, die Crane inzwischen für das Gedicht "The Lady of Shalott" gezeichnet hatte. Linton war äußerst beeindruckt von der Arbeit des Jungen und bot ihm eine Lehrstelle in seiner Londoner Werkstatt an.

Im darauffolgenden Jahr starb Thomas Crane. Die Familie verließ Torquay und zog nach London.

Crane nahm seine Lehre bei William James Linton auf, der in seiner Werkstatt über eine eigene Druckerpresse verfügte.

In den kommenden drei Jahren erwarb der jugendliche Crane wichtige Kenntnisse über die Kunst der Illustration und des Gravierens. Auch wenn die an ihn gestellten Aufgaben oft sehr schwierig waren, gaben sie ihm die wunderbare Möglichkeit, andere Arbeiten von Künstlern zu studieren. Dazu nahm er auch Zeichenunterricht an der "Heatherly’s School of Art".

Nachdem Crane seine Lehre 1862 beendet hatte, nahm er jede sich bietende Gelegenheit an, um als Illustrator sein Geld zu verdienen. Seine hauptsächlich religiösen Themen kamen gut an und er wurde als Künstler immer bekannter. Das verschaffte ihm von nun an regelmäßig Aufträge als Buchillustrator.

1871 nahm der Künstler Mary Frances Andrews zur Frau. Aus dieser Ehe gingen die drei Kinder Beatrice, Lionel Francis und Lancelot hervor.

Ab 1874 begann Crane sich als Designer zu betätigen. Er entwarf u. a. Kacheln für Maw & Co und Tapeten für Jeffrey & Co.

Sechs Jahre später wurde er zum "Superintendent for Art" der Londoner Decorating Company ernannt.

1877 entwarf er für die arabische Halle in Lord Leightons Haus das Mosaikfries.

Aufgrund einer bevorstehenden Präsentation seiner Werke reiste Crane gemeinsam mit seiner Familie 1891 in die Vereinigten Staaten. Während seines Aufenthaltes entstand ein "Wonderbook for Boys and Girls" und mehrere schwarz-weiße Zeichnungen für ein Kinderbuch von Dante.

Nach seiner Rückkehr schuf Crane mehrere Federzeichnungen u. a. auch für die Shakespeare-Ausgaben von "The Tempest".

1894 folgten weitere Zeichnungen für "The Two Gentlemen of Verona” und im Folgejahr für "The Merry Wives of Windsor".

Zwischen 1893 bis 1896 wurden Cranes Werke auch in Europa gezeigt. Sie erfuhren besonders in Deutschland hohe Anerkennung.

Am 16. Oktober 1900 fand im Nationalmuseum von Budapest die größte Ausstellung von Cranes Kunstwerken statt.

Auch auf den Wiener Ausstellungen 1900 und 1901 war der erfolgreiche Künstler mit einigen Werken vertreten.

Ende 1914 traf die Familie des Künstlers ein schweres Schicksal. Cranes Frau Mary, mit der er seit 44 Jahren verheiratet war, wurde von einem Zug erfasst und starb an den Folgen des Unfalls. Der Künstler war am Boden zerstört und baute körperlich immer mehr ab.

Nur drei Monate später, am 14. März 1915 starb Walter Crane im Alter von 69 Jahren in Horsham, Sussex.