Vincent Willem van Gogh (1853-1890) war einer der bedeutendsten niederländischen Maler und Zeichner des 19. Jahrhunderts. Er konnte zu Lebzeiten nur wenige seiner Bilder verkaufen. Doch seit den 1980er Jahren erzielen seine Werke wahre Spitzenpreise und die Beliebtheit seiner Gemälde ist bis heute ungebrochen. Der Künstler widmete sich einer äußerst abwechslungsreichen Themenpalette. Neben Porträts und Landschaften entstanden auch zahlreiche Stillleben, Genreszenen und abstrakte Darstellungen...weiterlesen

Bilder von Vincent van Gogh

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Biografie von Vincent van Gogh

Vincent Willem van Gogh (1853 - 1890) war einer der bedeutendsten niederländischen Maler und Zeichner des 19. Jahrhunderts. Der Künstler, dessen Hauptwerk dem Postimpressionismus zugeordnet wird, widmete sich einer äußerst abwechslungsreichen Themenpalette.

Bilder von Vincent van Gogh

Neben Porträts und Landschaften entstanden zahlreiche Stillleben, Genreszenen und abstrakte Darstellungen, die sich u.a. in den nachfolgend aufgeführten Gemälden wiederfinden: Stillleben mit blühendem Mandelzweig, Allee bei Arles mit Häusern, Ein paar Stiefel, Die Kartoffelesser und Das Nachtcafé in Arles.

Interessanterweise konnte Vincent van Gogh zu Lebzeiten nur sehr wenige seiner Bilder verkaufen – geändert hat sich dies weit nach seinem Tod in den 1980er Jahren – bis heute erzielen seine Werke immer wieder Höchstpreise und die Beliebtheit seiner Gemälde ist ungebrochen.

Leben des Künstlers

Vincent Willem van Gogh wurde am 30. März 1853 als Sohn des Pfarrers Theodorus van Gogh und dessen Frau Anna Cornelia in der kleinen niederländischen Gemeinde Groot-Zundert geboren. Bereits als Kind interessierte sich der junge Vincent van Gogh für Kunst und Malerei - doch sein Weg führte ihn zunächst in eine andere berufliche Richtung.

So verließ er mit elfeinhalb Jahren die Dorfschule in Zundert und besuchte im Anschluss daran ein Internat in Zevenbergen. Im Jahr 1866 wechselte van Gogh dann an die Mittelschule in Tilburg und arbeitete drei Jahre später in der Kunsthandlung Goupil & Cie, in der sein Onkel als Teilhaber tätig war.

Während seiner Ausbildung zum Verkäufer kam van Gogh nun direkt mit der etablierten Kunst in Berührung und lernte sie immer besser zu beurteilen. Im Sommer 1873 war seine Ausbildung schließlich beendet. Der Familienrat entschied, dass er nun im Londoner Lager der Kunsthandlung arbeiten sollte. Da er sich fern von seinen Angehörigen hier recht einsam fühlte, unternahm er in seiner freien Zeit lange Wanderungen, auf denen er hin und wieder Zeichnungen anfertigte.

Den Sommer 1874 verbrachte van Gogh in seinem Elternhaus und ging im Anschluss daran nach Paris, wo er wiederum in einer Niederlassung der Kunsthandlung Goupil & Cie eine Stelle antrat. Doch so richtig wohl fühlte er sich in der französischen Hauptstadt nicht und begann sich zunehmend abzukapseln. Ein Verhalten, das auch seinem Arbeitsumfeld auffiel.

Es ging soweit, dass van Gogh ohne Erlaubnis an Weihnachten 1875 nach Hause fuhr. Im April 1876 legte ihm schließlich sein Vorgesetzter nahe, die Kunsthandlung zu verlassen, da er als Verkäufer doch eher ungeeignet sei.

In den nächsten dreieinhalb Jahren versuchte er sich in verschiedenen Berufen, darunter auch als Hilfslehrer und Hilfspfarrer. Seine Zeit als Hilfsprediger verbrachte van Gogh im Borinage bei Mons, einem belgischen Steinkohlerevier. Er fühlte sich mit den hart arbeitenden Menschen sehr verbunden, verschenkte seine Kleidung und lebte nun selbst in ärmlichsten Verhältnissen. Das wiederum missfiel seinen Vorgesetzten. Im Juli 1879 erfuhr er, dass man seine Anstellung nicht verlängern werde.

Noch ein Jahr blieb van Gogh im Borinage. In dieser Zeit zeichnete er viel und dachte ernsthaft darüber nach, eine künstlerische Karriere anzustreben. Im Herbst 1880 entschied er sich schließlich endgültig Maler zu werden. Er zog nach Brüssel, um mit der hiesigen Kunstszene in Kontakt zu treten und arbeitete zunächst autodidaktisch.

Letztendlich ist er dann im April 1881 dann wieder zu seinen Eltern gezogen, die inzwischen in das niederländische Dorf Etten gezogen waren. Auch hier entstanden zahlreiche Zeichnungen, vor allem Landschaftsmotive und Darstellungen von Bauern bei der Arbeit.

Familienstreit durch unerfüllte Liebe

Eine unerfüllte Liebe zu seiner Cousine Kee Voss führte im Sommer desselben Jahres zum Streit mit seinen Eltern. Da van Gogh das Werben um die Auserwählte hartnäckig fortsetzte, kam es zur Konfrontation zwischen den Verwandten, was Weihnachten 1881 mit einem Streit und van Goghs Auszug endete. Der Künstler zog nach Den Haag und nahm Unterricht bei seinem angeheirateten Cousin Anton Mauve. Hier lernte er die Aquarell- und Ölmalerei. In dieser Zeit begann er eine Liaison mit seinem Modell "Sien", der Gelegenheitsprostituierten Clasina Hoornik. Dies führte zur Trennung von seinem Lehrer Mauve.

Schließlich kam es 1882 dann zur Geburts von van Goghs Sohn Willem. Leider konnte der persönliche Höhepunkt die Partnerschaft mit seiner Geliebten nicht retten, sodass es im Herbst 1883 zur Trennung kam.

Der Künstler zog für zwei Monate in die nordniederländische Provinz Drente, wo er zahlreiche Motive der Heide- und Moorlandschaft malte.

Nachdem er im Anschluss an die Trennung für einige Monate wieder in der niederlädnischen Prozinz lebte, entschied er sich im November 1885 nach Antwerpen zu reisen, da ihn das Leben in der Provinz zunehmend deprimierte. Vincent van Gogh plagte zudem die Geldnot sowie gesundheitliche Probleme, da er durch seine große Leidenschaft zum Malen lieber am Essen sparte als an Malutensilien.

Zusammentreffen mit Künstlern & dem Impressionismus

Im März 1886 besuchte van Gogh seinen jüngeren Bruder Theo in Paris, zog bei ihm ein und nahm Kurse im Atelier von Fernand Cormon. Er machte die Bekanntschaft mit anderen Malern, darunter Paul Signac und Paul Gauguin.

In Paris kam der Künstler auch erstmalig mit dem Impressionismus in Berührung und begann nun auch mit verschiedenen Maltechniken zu experimentieren. Immer häufiger malte er im Freien, schuf Motive von der ländlichen Umgebung und dem Montmartre.

Die Geschichte vom van Gogh Ohr

Im Februar 1888 kehrte Vincent van Gogh Paris den Rücken und reiste in das südfranzösische Arles, wo er zunächst in einer Pension unterkam. Im April mietete er dann ein Atelier, das er zum Künstlerhaus umfunktionieren wollte. Dabei war seine Idee, dort mit anderen Malern zusammenzuleben – allerdings scheiterte dies. Lediglich Paul Gauguin erklärte sich nach langem Zögern bereit, am 23. Oktober in das "Gelbe Haus" einzuziehen.

Leider endete das Zusammenleben der schwierigen Charaktere nach nur zwei Monaten wieder. So soll laut Aussage von Gauguin ein Streit dazu geführt haben, dass sich van Gogh einen Teil seines linken Ohres abgeschnitten hat. Bis heute ist jedoch nicht geklärt, ob diese Geschichte der Wahrheit entspricht.

Trotz aller Umstände war van Gogh während seines gesamten Aufenthaltes in Arles überaus produktiv: So schuf er rund 187 Gemälde - darunter seine berühmten Sonnenblumenbilder und Landschaftsbilder aus der Umgebung von Arles.

Das trägische Ende des Künstlers

Nach einem Aufenthalt in der Nervenheilanstalt von Saint-Rémy zog van Gogh nach Auvers-sur-Oise, ca. 30 km von Paris entfernt, wo der Kunstfreund und Arzt Paul Gachet sich um ihn kümmerte.

Am 27. Juli 1890 schoss sich van Gogh eine Kugel in die Brust. Die Beweggründe seiner Tat sind bis heute nicht klar – im Beisein seines Bruders Theo starb Vincent Willem van Gogh schließlich zwei Tage später, am 29. Juli 1890, in Auvers-sur-Oise.