Bilder von Parmigianino (Francesco Mazzola)

Parmigianino (Francesco Mazzola)

Parmigianino (1503-1540) war ein italienischer Maler und Radierer und gilt als Star des europäischen Manierismus.

Parmigianino war ein wagemutiger und experimentierfreudiger Künstler, der mit seinen unorthodoxen Kompositionen auffiel. Wie schon Antonio da Correggio vor ihm verlängerte Parmigianino die Körperproportionen seiner Figuren meist extrem. Beispiele hierfür sind seine Werke "Madonna mit dem langen Hals" und "Die Madonna mit der Rose".

Trotz seines kurzen Lebens hinterließ Parmigianino eine Vielzahl von wunderbaren Gemälden, darunter sein raffiniertes "Selbstbildnis im Konvexspiegel", das auch heute noch viel Raum für spannende Interpretationen bietet. Das in sehr kleinem Format entstandene Holzbild zeugte bereits zu Parmigianinos Zeiten von seinem großartigen Talent und öffnete ihm die Türen für nachkommende lukrative Aufträge.

Leben

Parmigianino wurde am 11. Januar 1503 in Parma geboren. Er war der achte Sohn einer Handwerker- und Künstlerfamilie und wurde auf den Namen Jeronimus Franciscus Maria Filius Philipi de Mazolis getauft.

1505 starb Parmigianinos Vater Filippo und der Junge kam zu seinen Onkeln, die ihn aufgezogen und sein künstlerisches Talent förderten. Daneben erhielt er Unterricht in Naturwissenschaft und Musik.

1521/1522 begann Parmigianino in der Kirche San Giovanni mit seinen künstlerischen Arbeiten. Hier schuf er die Dekoration für die Bogenlaibungen der drei Seitenkapellen. Später wurde er nochmals für das Ausmalen im linken Querhaus der Kathedrale von Parma beauftragt. Trotz seines jugendlichen Alters wurde er im Vertrag als "Magister" bezeichnet, womit man ihm bereits hohen Respekt und Achtung als Maler entgegenbrachte.

1524 reiste Parmigianino nach Rom, um am Hof vorstellig zu werden. Mit im Gepäck befand sich sein "Selbstporträt im konvexen Spiegel", das ihm sogleich den Ruf des "neuen Raffael" bescherte. Selbst Papst Clemens VII. war von dem Talent des jungen Künstlers tief beeindruckt und übergab ihm den Auftrag zum Ausmalen der Sala dei Pontefici im Vatikan.

Am 6. Mai 1527 begann die "Rom-Plünderung" und Parmigianino sah sich gezwungen, seinen Aufenthalt in der italienischen Hauptstadt zu unterbrechen.

In den kommenden Jahren befand sich der Künstler überwiegend in Bologna und verlebte hier eine sehr produktive Zeit. Er erfüllte verschiedene Aufträge, die ihm zwar Geld, aber keine weitreichende Anerkennung brachten.

Parmigianino kehrte zurück nach Parma und übernahm um 1530/1531 die Ausmalung der Apsis und des Tonnengewölbes der neu entstandenen Kirche Santa Maria della Steccata. In den Dokumenten wurde er von nun an als "Dominus" bezeichnet. Neben dieser Arbeit, die sich zunehmend verzögerte, erfüllte Parmigianino private Aufträge, wie zum Beispiel das Gemälde "Madonna mit dem langen Hals", das für eine Familienkapelle entstand.

1535 nahm Parmigianino die Arbeit in der Steccata wieder auf und beendete im Jahr 1538 die Ausmalung im Tonnengewölbe. Durch erneute Verzögerung bei den Dekorationsarbeiten der Apsis wurde ihm Ende 1539 der Auftrag entzogen.

Am 24. August 1540 starb Parmigianino im Alter von 37 Jahren in Casalmaggiore an Blutfluss.