Bilder von Nelkenmeister
Nelkenmeister
Die "Nelkenmeister" waren Mitglieder einer Werkgruppe von größtenteils unbekannten Malern, die in den Jahren 1479 bis 1510 in der schweizerischen Gegend tätig waren.
Ihre Werke, die im Übergang der Spätgotik zur Renaissance entstanden, signierten die Künstler nicht mit ihrem Namen, sondern sie kennzeichneten ihre Arbeiten mit einer weißen und roten Nelke oder auch mit nur einer Nelkenrispe.
Vermutlich wählten die Maler das Symbol der Nelke aufgrund der Marienverehrung und der Passion Christi, möglicherweise stand es aber auch als mystisches Zeichen für ihre Bruderschaft.
Zu den rund 30 Gemälden, die der Gruppe zugschrieben werden, zählen u. a. die Werke "Anbetung der Drei Hl. Könige", "Johannes der Täufer in der Wüste", "Anbetung des Kindes", "Martyrium der 10'000 Ritter", "Krönung Mariä" und "Christi Kreuztragung".
Das größte und früheste Werk der "Nelkenmeister" befindet sich allerdings in der Franziskanerkirche in Freiburg. Der dortige Hochaltar entstand in einer Basler Werkstatt in Solothurn.
Weitere Arbeiten, wie beispielsweise die sakralen Wand- und Tafelbilder, wurden u. a in Bern, Zürich und Baden angefertigt. Viele dieser Werke entstanden im Umfeld der Franziskaner und Dominikaner, was darauf schließen lässt, dass die künstlerischen Arbeiten der Maler der Frömmigkeit dieser Orden entsprochen haben muss. So ist beispielsweise das Wirken der "Nelkenmeister" am Dominikanerkonvent inzwischen belegt.
Die spätgotischen und mit Nelken signierten Berner Wandmalereien sind noch nicht vollständig erforscht. Fest steht aber, dass sie die einzig erhaltenen dieser Art sind und aufgrund der typischen Signatur auf eine Verbindung zu den anderen "Nelkenmeistern" aus dem schweizerischen Gebiet hinweisen.
Bis heute faszinieren die detailgetreuen und in kräftigen Farben gehaltenen Malereien der "Nelkenmeister". Die Künstlergruppe gibt weiterhin viele Rätsel auf, denn niemand weiß genau zu sagen, wer diese Maler waren, die in den Jahren zwischen 1479 und 1510 ihre Kunst in der Schweiz ausgeübt haben.