Bilder von Martin Schongauer
Martin Schongauer
Martin Schongauer (um 1445/1450 - 1491) war ein bedeutender deutscher Kupferstecher und Maler des 15. Jahrhunderts.
Besondere Erwähnung verdienen Schongauers einzigartige Kupferstiche, die er in vollendeter Technik und mit großem künstlerischem Talent ausführte. So entstanden aus simplen Strichen wunderbare Darstellungen, die beinahe schon wie Gemälde anmuten. Für diese hohe Kunst wird Schongauer noch immer als wichtigster Grafiker vor Albrecht Dürer gefeiert.
Wie kein anderer Stecher vor ihm produzierte der Künstler Druckgrafik in größerer Stückzahl, die er anschließend auch zum Verkauf anbot. Zudem waren Schongauers Kupferstiche signiert und auch das war neu.
So finden sich auf allen 116 erhaltenen Blättern die Initialen des Künstlers. Sie zeigen u. a. die Motive "Der Engel der Verkündigung", "Christi Geburt", "Die Anbetung der Könige", "Die Maria der Verkündigung", "Christus am Kreuz mit Maria und Johannes" und "Der heilige Jakobus d.Ä. in der Schlacht".
Leben
Martin Schongauer wurde um 1445/50 als Sohn eines gut situierten Goldschmieds im elsässischen Colmar geboren.
Seine Ausbildungszeit verbrachte er vermutlich in der väterlichen Werkstatt, wo er das Handwerk des Kupferstichs erlernte. Um sich auch mit den Grundlagen der Malerei vertraut zu machen, ließ er sich von dem Kupferstecher und Maler Caspar Isenmann, der gleich neben dem Haus der Familie Schongauer lebte, unterrichten.
Im Anschluss an seine Lehrzeit in Colmar arbeitete der junge Schongauer eine Zeit lang in der Werkstatt von Hans Pleydenwurff in Nürnberg und studierte ab 1465 einige Semester an der Leipziger Universität.
Um 1469/70 begab er sich dann auf eine längere Wanderschaft, die ihn nach Burgund und in die Niederlande führte.
Nach seiner Rückkehr ließ er sich im Jahr 1470 in seiner Heimatstadt Colmar nieder.
Obwohl der Künstler sich auch hier als Kupferstecher betätigte, wurde er zu Lebzeiten vor allem als Maler bekannt, was ihm im Laufe der Jahre zu einem stattlichen Vermögen verhalf.
Ein großer Auftrag führte Schongauer schließlich nach Breisach. Hier schuf er das 100 Quadratmeter große Wandbild "Das Jüngste Gericht", das sich heute noch auf der Westwand im Stephansmünster befindet.
Die umfangreiche Arbeit in der romanisch-gotischen Kirche zwang den Künstler zu einem konstanten Aufenthalt in Breisach. Er erwarb das Bürgerrecht und kaufte sich hier ein eigenes Haus.
Am 2. Februar 1491 starb Martin Schongauer, vermutlich an der Pestilenz, in Breisach am Rhein.
Aktuell
Heute sind nur noch wenige Arbeiten von Schongauer erhalten. Darunter befindet sich sein malerisches Hauptwerk "Die Madonna im Rosenhag" aus dem Jahr 1473. Das eindrucksvolle Gemälde befindet sich in der Dominikanerkirche der Stadt Colmar im Elsass, die diesem Kunstschatz einen würdigen Aufstellungsort bietet.