Bilder von Ludwig Hans Fischer
Ludwig Hans Fischer
Ludwig Hans Fischer (1848-1915) war ein österreichischer Landschaftsmaler, Illustrator, Archäologe, Ethnologe und Reiseschriftsteller.
So bunt wie das Leben des reisefreudigen Künstlers waren auch seine farbenprächtigen Orientmotive wie beispielsweise "Der Garten des Generalife bei Granada", "Im Hof eines Serails", "Orientalisches Kaffeehaus" und "Ein Pfau auf einem türkischen Teppich mit einer orientalischen Urne und einer Pflanze".
Während seiner vielen Reisen skizzierte Fischer ausgiebig die fremdartige Umgebung und brachte so seine Eindrücke und Erlebnisse auf Papier. Nach seiner Rückkehr verwendete er anschließend die Zeichnungen als Inspiration und Vorlage für seine Ölbilder und Aquarelle.
Fischers Malstil war präzise und zeichnete sich durch eine besondere Realitätsgenauigkeit aus. So entstanden neben eindrucksvollen Landschaften auch wahrheitsgetreue Stadtansichten u. a. von Wien, Dubrovnik, Ravello, Westerland und Istanbul.
Doch Fischer interessierte sich neben der Malerei auch für Archäologie, Ethnologie und für die moderne Technik. Letzteres zeigt sich beispielsweise auf der kleinformatigen Radierung "Von der Donauregulierung".
Leben
Ludwig Hans Fischer wurde am 2. März 1848 in Salzburg geboren.
Nach der Schule erhielt er seine künstlerische Ausbildung an der "Wiener Akademie der Bildenden Künste".
Schon früh zeigte sich Fischers Vorliebe für das Reisen. Von 1875 bis 1877 hielt er sich zunächst in Rom auf und zog zwei Jahre später nach Wien.
Wenn er nicht gerade unterwegs war, wohnte und arbeitete er beständig in der österreichischen Hauptstadt.
Zu Fischers Reisezielen zählten anfangs die Mittelmeerländer, von denen er zahlreiche Skizzen mitbrachte.
1886 gründete er den Aquarelllistenklub der Künstlergenossenschaft, den er auch ernsthaft und verbindlich betreute.
Im Jahr 1888 gelangte der Künstler dann nach Ostasien. Die hier entnommenen Motive wurden schließlich zum Hauptthema seines künstlerischen Schaffens.
Im Laufe der Jahre entstanden zahlreiche Darstellungen, auf denen Fischer neben Kamelkarawanen und orientalischen Kaffeehausszenen auch die Prachtbauten mit ihren Moscheen und Palästen auf Leinwand, Holz und Papier festhielt. Zudem schrieb er zahlreiche Berichte über seine Erlebnisse und Eindrücke, die er auf seinen vielen Reisen gesammelt hatte.
Im Jahr 1898 verfasste der gebürtige Salzburger einen Bericht über Ausgrabungen am Gemeindeberg in Ober St. Veit, die er im Auftrag der Anthropologischen Gesellschaft vorgenommen hatte. U. a. beschrieb er hier die besonderen Fundstücke, auf die er bei seinen Grabungen gestoßen war.
Neben Fischers interessanten Reise- und Ausgrabungsberichten entstanden im Laufe seines umtriebigen Künstlerlebens unzählige Zeichnungen, Radierungen, Gemälde und Illustrationen, die den Betrachter auch heute noch in ihren Bann ziehen.
Am 25. April 1915 starb Ludwig Hans Fischer nach kurzer Krankheit im Alter von 68 Jahren in Wien.