Bilder von John Frederick Lewis
John Frederick Lewis
John Frederick Lewis (1805 - 1876) war ein englischer Orientmaler des 19. Jahrhunderts.
Mit besonderer Sorgfalt malte Lewis seine detailgetreuen Aquarelle und Ölbilder und hielt neben realistischen Genreszenen des nahöstlichen Lebens auch ägyptisches Interieur, islamische Architektur und mediterrane Motive fest.
Werke wie "Begrüßung in der Wüste, "Der Harem", "Die Straße und die Moschee al Ghouri in Kairo", "Die Kaffeeträgerin", "Ostertag in Rom", "Die vergoldete Lilie" und "Fränkisches Lager in der Wüste von Sinai" haben auch andere Künstler beeinflusst, wie beispielsweise den französischen Orientmaler Jean-Léon Géra´me.
Zehn Jahre verbrachte Lewis in Kairo und fertigte hier ein großes Konvolut von Zeichnungen und Skizzen an. Zurück in England, verarbeitete er diese mitgebrachten Eindrücke zu seinen wunderbaren Ölgemälden.
Leben
John Frederick Lewis wurde am 14. Juli 1804 als Sohn des aus Deutschland stammenden Landschaftsmalers und Graveurs Friedrich Christian Lewis (vorher Ludwig) in London geboren.
Der junge Lewis genoss seine Ausbildung in der Werkstatt von Sir Thomas Lawrence und war in dieser Zeit überwiegend als Tiermaler tätig.
1826 wurden seine Raubtierdrucke veröffentlicht, gefolgt von zwölf weiteren Tierarten, die ebenfalls als Drucke erschienen.
Im darauffolgenden Jahr reiste er durch Europa. Hier begann er seine ersten Aquarelle zu malen.
Zwischen 1832 und 1834 hielt sich Lewis in Spanien und Marokko auf, wo er und auch andere Künstler seine Zeichnungen in Lithografien verwandelten.
1837 führte ihn eine weitere Reise nach Konstantinopel.
1840 reiste er nach Italien, Griechenland und Ägypten, wo er sich schließlich im Jahr 1841 in einem stilvollen Haus der Upper class in Kairo niederließ.
1847 heiratete Lewis Marian Harper in Alexandria. Mit ihr verbrachte er die kommenden vier Jahre in seinem Haus in Kairo, bevor er 1851 wieder nach England zurückkehrte.
Zur damaligen Zeit lebten neben Lewis auch andere ausländische Künstler im Orient, doch keiner von ihnen blieb so lange, wie es der englische Maler mit seinem zehnjährigen Aufenthalt getan hatte.
Während seiner Zeit in Ägypten hatte sich eine große Anzahl an detaillierten Zeichnungen angesammelt, aus denen Lewis nun nach und nach seine Ölgemälde entstehen ließ.
Eigentlich favorisierte der Künstler die Aquarellmalerei, doch die meisten seiner Werke gingen an Privatkunden und unterschieden sich preislich deutlich von der einträglicheren Ölmalerei. Hinzu kam, dass Aquarelle generell im Salon schlechtere Prämierungschancen hatten.
Häufig fertigte Lewis auch zwei Versionen einer Darstellung an, davon eine in Öl auf Leinwand und die andere als Aquarell.
1855 wurde er zum Präsidenten der "Society of Painters in Water Colours" gewählt. Da die Gesellschaft ihren Mitgliedern nicht erlaubte, Werke in Ölfarbe auszustellen, trat der Künstler 1858 von seinem Amt zurück.
1859 wurde er schließlich zum "Associate of the Royal Academy (ARA)" gewählt.
Lewis malte bis auf eine kleine Unterbrechung, bedingt durch eine gesundheitliche Krise im Jahr 1873, bis zu seinem Lebensende.
Am 15. August 1876 starb John Frederick Lewis schließlich im Alter von 72 Jahren in Walton-on-Thames, England.
Aktuell
Jahrzehnte lang war der Orientmaler Lewis beinahe vergessen. Er wurde erst in den 1970er Jahren wieder populär. Bis heute erzielen seine Werke auf Auktionen Spitzenpreise in Millionenhöhe.