Bilder von John Frederick Herring d.Ä.

John Frederick Herring d. Ä.

John Frederick Herring d. Ä. (1795 - 1865) war ein britischer Maler im viktorianischen England des 19. Jahrhunderts.

Bekannt wurde Herring d. Ä. durch seine Pferdeporträts, die er zunächst für Wirtshäuser und Gaststätten schuf. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit arbeitete er als Kutscher, was ihm schließlich den Beinamen "Künstlerkutscher" bescherte.

Herrings Kundenkreis war elitär und gehörte zur wohlhabenden britischen Gesellschaft. Besonders seine Darstellungen mit Jagdszenen und Rennpferden, wie beispielsweise die Gemälde "Der Doncaster Gold Cup im Jahre 1838", "Der Abschiedstrunk", "Königliche Diener auf dem Weg nach Windsor" und "Priamos schlägt Lord Exeters Augustus in Newmarket", waren sehr begehrte Kaufobjekte.

Leben

John Frederick Herring d. Ä. wurde im Jahr 1795 als Sohn eines Londoner Kaufmanns mit holländischer Abstammung in London geboren.

Seine Kinder- und Jungendtage verbrachte Herring d. Ä. in seiner Geburtsstadt, wo er sich neben der Schule hauptsächlich mit der Malerei beschäftigte. Sein weiteres Interesse galt den Pferden.

Im Alter von 18 Jahren zog er in den Norden Englands und ließ sich hier in Doncaster nieder.

1814 nahm Herring d. Ä. die junge Ann Harris zur Frau. Aus dieser Ehe entstammten zwei Töchter und die Söhne John Frederick Herring Jr., Charles Herring und Benjamin Herring, die später ebenfalls Künstler wurden.

In Doncaster bemalte Herring d. Ä. zunächst Schilder von Wirts- und Gaststuben und verzierte die Außenseiten von Kutschen. Den größten Teil seines Einkommens verdiente er sich jedoch durch die Arbeit hoch oben auf dem Kutschbock. So war er gleichwohl als Maler und Kutscher tätig, was ihm den Spitznamen "Künstlerkutscher" einbrachte.

1830 verließ Herring d. Ä. Doncaster und lebte in den kommenden drei Jahren in Newmarket.

Danach ließ er sich in London nieder. Seine Hoffnung, sich hier als Maler zu etablieren, erfüllte sich zunächst nicht und so geriet er schnell in finanzielle Schwierigkeiten. Unterstützung erhielt er in dieser Zeit durch den britischen Geschäftsmann William Taylor Copeland, der zahlreiche Bilder des Künstlers in Kommission nahm. Zudem verwendete er einige Motive der Gemälde für seine Porzellanherstellung "Copeland Spode".

1840/41 hielt sich Herring d. Ä. in Paris auf und malte hier einige Bilder für den Sohn des französischen Königs Louis-Phillipe.

Vier Jahre später entstanden dann für die Duchess von Kent zahlreiche Tierdarstellungen. Im Anschluss daran erfüllte er Aufträge der regierenden Königin Victoria, die den Maler bis zu dessen Lebensende unterstützen sollte.

1853 zog Herring d. Ä. in die Grafschaft Kent und verlebte die kommenden zwölf Jahre in Meopham Park nahe Tonbridge. Hier schuf er überwiegend ländliche Szenen, Jagdbilder und die Gemälde mit den "33 Siegern des Pferderennens von St. Leger in Dincaster".

Damit stieg die Popularität des Künstlers. Schon bald avancierte er zu einem der wichtigsten Tiermaler, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts tätig waren.

Bis zu seinem Lebensende schuf Herring d. Ä. mehrere Hundert Gemälde, die heute u. a. in der Tate Gallery, London, aufbewahrt werden.

Im Jahr 1865 starb John Frederick Herring im englischen Dorf Meopham, Kent.