Bilder von Johann Erdmann Hummel
Johann Erdmann Hummel
Johann Erdmann Hummel (1769 - 1852) war ein deutscher Maler, Grafiker, Kupferstecher und Designer und zählt zu den bedeutendsten Wegbereitern des Realismus im 19. Jahrhundert.
Mit viel Talent und einer deutlich erkennbaren Sachlichkeit schuf Hummel seine wirklichkeitsgetreuen Darstellungen, wie beispielsweise "Schachpartie im Palais Voss, Berlin", "Granitschale im Berliner Lustgarten", "Berliner Zimmer", "Polierte Granitschale in der mit Dampf angetriebenen Schleifanlage" und "Johann Erdmann Hummel lehrt an der Berliner Akademie".
Damit hinterließ Hummel ein faszinierendes Werk, das mit seiner fotografischen Wiedergabe auch heute noch verblüfft.
Leben
Johann Erdmann Hummel wurde am 11. September 1769 als Sohn des Schlossermeisters David Hummel in Kassel geboren.
Bereits im Jahr 1780 besuchte der Knabe die "Kasseler Kunstakademie" und studierte hier die kommenden 11 Jahre.
1792 ging der Stipendiat nach Rom, wo er sich zunächst mythologischen Themen zuwandte. Er begegnete den deutschen Landschaftsmalern Johann Christian Reinhart, Joseph Anton Koch, Johann Martin von Rohden und Friedrich Bay, mit dem ihm schon bald eine enge Freundschaft verband.
Erst sieben Jahre später kehrte Hummel in seine Heimatstadt zurück. Doch hier blieb er nur für eine kurze Zeit, denn ein Zerwürfnis mit dem Landesherrn veranlasste ihn und seinen Bruder Caspar, Kassel zu verlassen.
Im Oktober 1800 trafen die Brüder in Berlin ein. Der gelernte Schlosser Caspar begründete schon bald die erste Berliner Maschinenfabrik, doch Hummel konnte sich als Künstler noch nicht etablieren und fürchtete um seine Existenz.
Mit der Zeit konnte er einige Aufträge als Illustrator, Maler und Kupferstecher erfüllen. Seine handwerkliche Genauigkeit und sein großes Talent für das Gestalten von Perspektiven brachten ihm schon bald den Spitznamen "Perspektiv-Hummel" ein.
Seine vorzügliche Arbeit sprach sich herum. So wurde Hummel schließlich im Jahr 1809 als Professor für "Perspektive, Architektur und Optik" an die Berliner Kunstakademie berufen.
Ab 1811 war Hummel dann Mitglied des Akademischen Senats der "Berliner Akademie der Künste" und unterrichtete ab 1812/13 mittlerweile 34 Schüler in seinem Atelier.
Hummels Bemühungen, den Zeichenunterricht an den preußischen Gymnasien zu reformieren, trugen Früchte. Zudem unterrichtete er nicht nur in der Akademie, sondern lehrte auch in der damals abgetrennten Kunst- und Gewerbeschule.
1817 wurde er schließlich zum Ehrenmitglied der "Kasseler Kunstakademie" ernannt.
Im Laufe der Jahre stieg die Anzahl seiner Schüler auf 70 an. Im Jahr 1920 wurde Hummel mit Leopold Zielke ein Assistent zur Seite gestellt.
1828 heiratete der Künstler Wilhelmine Heinicke.
1831 entstanden drei Gemälde mit der Granitschale im Berliner Lustgarten. Die beiden Söhne des Ehepaars, Fritz und Erdmann, hielt Hummel später (rechts im Bild) auf seinem Gemälde "Granitschale im Berliner Lustgarten" fest.
Bis zu seinem Lebensende war Johann Erdmann Hummel künstlerisch tätig. Beinahe alle Maler, Architekten und Bildhauer, die sich damals in Berlin ausbilden ließen, haben von ihm die gestaltende Architektur, Perspektive und Optik erlernt.
Am 26. August 1852 starb Johann Erdmann Hummel in Berlin.