Bilder von Isaak Iljitsch Lewitan

Isaak Iljitsch Lewitan

Isaak Iljitsch Lewitan (1860 - 1900) war einer der wichtigsten russischen Landschaftsmaler des Realismus und ist ebenfalls unter seinem jiddischen Namen "Jitzchak Lewitan" bekannt.

Lewitans Landschaftsmotive waren schlicht und unaufgeregt, überzeugen aber dennoch mit ihrer fantastischen Atmosphäre auch ganz ohne jegliche Ablenkung durch Staffage. Allein das Betrachten seiner weiten Aussichten, auf denen überwiegend Felder, Flüsse, Wege, Dörfer, Wälder und Steppen die Hauptrolle spielen, sorgt für eine friedliche, wenn auch melancholische Grundstimmung.

Mit seinen Werken wie "Abend an der Wolga", "Marschlandschaft am Abend", "Dorf am Flussufer", "Waldweg", "Birkenhain", "Mondnacht", "Garten im Schnee", "Nebel im Herbst" und "Maulbeerbaum", avancierte Lewitan zu einem bedeutenden Künstler, der die russische Landschaftsmalerei nachhaltig prägte.

Leben

Isaak Iljitsch Lewitan wurde am 30. August 1860, als Sohn jüdischer Eltern, in Wirballen/Litauen (damals Russland zugehörig) geboren.

Die Familie war arm und Lewitans Vater war gezwungen, neben seiner Tätigkeit als Privatlehrer für Fremdsprachen, noch andere Arbeiten zu verrichten.

Auch wenn die finanziellen Sorgen den Alltag der Lewitans beherrschten, so wuchs der kleine Isaak dennoch in einem gebildeten und geistig anspruchsvollen Haushalt auf.

Um 1869 siedelte die Familie nach Moskau und Lewitans älterer Bruder Awel begann 1871 ein Studium an der hiesigen "Akademie für Malerei, Bildhauerei und Architektur".

1873 schrieb sich dann auch Lewin ein und verbrachte das erste Jahr in der Kopierklasse. Danach besuchte er den Unterricht der Naturalismusklasse und schließlich wechselte er in die Landschaftsmalereiklasse, wo er sich schnell Anerkennung verschaffte und mit erstaunlichen Fortschritten glänzte.

1875 verloren die Brüder erst die Mutter und zwei Jahre darauf starb auch der Vater an den Folgen des Typhus.

Neben dem persönlichen Verlust machte sich Lewitan große Sorgen um die weitere Finanzierung seines Studiums. Doch seine Sorge war unbegründet, denn aufgrund seiner bisher erkennbaren künstlerischen Entwicklung, konnte er mithilfe eines Stipendiums weiterhin studieren.

Im Jahr 1877 konnten dem Publikum erstmals Werke von Lewitan präsentiert werden, die auch bei der Presse sehr großen Anklang fanden.

Im Frühling 1879 musste Lewitan Moskau verlassen, da man damit begonnen hatte Massendeportationen von Juden durchzuführen. Doch der russische Künstler hatte Glück, denn durch den Einfluss von einigen wichtigen Kunstverständigen, konnte er schon bald nach Moskau zurückkehren.

Im darauffolgenden Jahr verkaufte Lewitan sein Gemälde "Herbsttag" an den Millionär und Kunstsammler, Pawel Tretjakow. In dieser Zeit lernte er auch den Schriftsteller Anton Tschechow kennen, der später zu einem seiner engsten Freunde wurde.

Ab 1884 beteiligte sich der Künstler an einer Wanderausstellung, den "Peredwischniki".

In den 1880er Jahren schuf Lewitan Illustrationen für eine der Ausgaben des Kremls von "M. Fabrizius" und malte Szenen und Motive für die Aufführungen der Privatoper von S. M. Mamontew.

1889 konnte Lewitan dann ein Atelier in der Moskauer Bolschoj Trechswjatitelskij-Gasse beziehen, dass ihm der Mäzen und Kunstsammler Sergej Timofeewitsch Morosow zur Verfügung gestellte hatte.

Neben seinen vielen Gemälden schrieb der Künstler im Sommer 1890 die Abhandlung "Die Ansicht des Kriwooserskiklosters".

Sieben Jahre später, Lewitan war inzwischen weltberühmt, stellten die Ärzte bei ihm ein schweres Herzleiden fest.

Noch im selben Jahr wurde er Mitglied der Moskauer "Akademie der Künste", wo er von nun an unterrichtete.

1898 war er bereits das Oberhaupt des Ateliers für Landschaftsmalerei in seiner Universität.

Zwei Jahre später trafen sich Lewitan und sein Freund Anton Tschechow noch ein letztes Mal auf der Krim.

Am 04. August 1900 starb Isaak Iljitsch Lewitan, 26 Tage vor seinem 40. Geburtstag, in Moskau.