Bilder von Francesco Guardi
Francesco Guardi
Francesco Guardi (1712-1793) war ein italienischer Veduten- und Landschaftsmaler, der vor allem durch seine lichtdurchfluteten Venedig-Ansichten berühmt wurde.
Wie bei vielen anderen Malern auch spielte das Licht bei Guardi eine sehr wichtige Rolle. Mit viel Talent verarbeitete er seine raffinierten Licht- und Schatteneffekte und verlieh seinen Bildern damit einen zauberhaften und poetischen Ausdruck. Neben seinen sorgfältig ausgearbeiteten Details zeigt sich Guardis Lichtmalerei mit zum Teil pastösen Farbaufträgen und gut sichtbaren Pinselstrichen.
Zu den wunderbaren Werken des Künstlers zählen u. a. die Gemälde "Der Luftballonaufstieg", "Regatta auf dem Canale della Giudecca", "Piazza San Marco (Der Markusplatz)", "Zwei Odalisken musizieren im Harem" und "Tor zum Arsenal in Venedig".
Die Werke Guardis sind interessante Zeitzeugen und geben einen Einblick auf das alltägliche Leben und auf die Feste, die im Venedig des 18. Jahrhunderts gefeiert wurden.
Nach seinem Tod wurde es still um Guardi und im Laufe der Jahre geriet er immer mehr in Vergessenheit. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sein Werk jedoch wiederentdeckt und heute gilt der Künstler zu den großen Meistern der Venezianischen Malerei.
Leben
Francesco Guardi wurde am 5. Oktober 1712 als Sohn des Barockmalers Domenico Guardi in Venedig geboren.
Nach dem Tod des Vaters übernahm 1719 der dreizehn Jahre ältere Bruder Giovanni Antonio die väterliche Werkstatt.
Um 1730 trat auch Guardi, wie später auch sein jüngerer Bruder Nicola², in die Werkstatt ein und malte hier seine ersten Heiligenbilder.
Während sich Giovanni Antonio intensiv der figürlichen Malerei widmete, fand Guardi sein Vorbild in seinem Lehrer Canaletto und damit zum Genre der Veduten.
Anfangs kopierte der junge Künstler Canalettos Motive, wobei sich Guardis Werke durch seine besonders lebendigen Licht- und Schatteneffekte und seiner impulsiver erscheinenden Malweise von den Bildern des Meisters abhoben. Auch hielt sich Guardi bei seinen Landschaften weniger an die realistische Topografie, sondern erfand sich einfach seine eigenen Gegebenheiten.
Guardi war erfolgreich und erhielt lukrative Aufträge von privaten Förderern, aber auch von der Republik Venedig.
So entstand beispielsweise der "Zyklus der zwölf Feste", den Guardi für den Dogen Alvise IV. Mocenigo schuf.
1752 heiratete der Künstler, verlor seine Frau jedoch bereits im Jahr 1769.
1782 stellte der Künstler auf vier wundervollen Gemälden den Besuch von Papst Pius VI. in Venedig dar.
Guardi malte im Laufe seines Lebens neben den zahlreichen Veduten auch venezianische Fest- und Genreszenen, die in herrlichen Farben die Sitten und Gebräuche der venezianischen Aristokratie dokumentieren sollten.
Am 1. Januar 1793 starb Francesco Guardi im Alter von 80 Jahren in Venedig.