Bilder von Ferdinand Becker
Ferdinand Becker (auch bekannt als "Maler Becker")
Joseph Ferdinand Becker (1846-1877) war ein deutscher Maler des 19. Jahrhunderts und ist berühmt für seine Märchen- und Heiligenbilder.
Zu Beginn seines künstlerischen Schaffens widmete sich Becker hauptsächlich der Genremalerei. Die meisten Bilder davon gingen als Geschenke in Privatbesitz über und somit sind aus dieser Periode nur wenige Werke bekannt.
Zu Beckers Oeuvre zählen außerdem seine Ölgemälde "Rübezahl, Marktweiber erschreckend", "Die Heilige Jungfrau mit dem Jesuskinde", "St. Pankratius im Kerker", "Die Rolandsknappen mit Geschenken" und "Der Heilige Vitus".
Daneben schuf der Künstler mehrere Wandgemälde, wie beispielsweise das Werk "Brustbilder von Heiligen", das sich in der Kapelle des Fürsten Löwenstein in Klein-Heubach befindet. Auch das Altarbild in der Kirche St. Peter in Mainz stammt aus der talentierten Hand Beckers.
Leben
Joseph Ferdinand Becker wurde am 2. Juli 1846 in Gonsenheim geboren.
Bereits als Vierjähriger zeigte der kleine Ferdinand seine künstlerische Begabung, indem er mit Kreide die Wand in der Wirtshausstube seines Vaters mit einer Jagdszene verschönerte. Ein damaliger Gast und Kunstkenner war äußerst beeindruckt über das geschaffene Werk des Knaben.
Nachdem Becker die Volksschule im Jahr 1860 beendet hatte, wollte er sich professionell in der Malerei ausbilden lassen. Dieser Berufswunsch schien seinem Vater jedoch viel zu unsicher, denn er vertrat die Ansicht, dass sich sein Sohn von der Malerei wohl nicht ernähren könnte.
So fand der jugendliche Becker zunächst eine Beschäftigung bei Fuhrwerkern, wo er die Wagen mit Steinen be- und entladen musste. Frustriert über diese Arbeit ging er nachts seiner Leidenschaft nach und malte heimlich Bilder auf seinem Zimmer.
Bei jeder Gelegenheit beobachtete Becker den Maler August Gustav Lasinsky, der zu jener Zeit an der katholischen Kirche in Finthen Arbeiten ausführte, beim Malen und erweckte so dessen Aufmerksamkeit. Lasinsky erkannte Beckers besonderes Talent und konnte sogar den skeptischen Vater davon überzeugen.
So ließ sich Becker von dem Kirchenmaler ausbilden und gemeinsam restaurierten sie von 1865 bis 1868 die Mainzer Pfarrkirche St. Ignaz. Lasinsky war über die Kunstfertigkeit seines Schülers so beeindruckt, dass er ihm eine weitere Ausbildung am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. Main empfahl.
Der junge Becker studierte nun vom 19. November 1868 bis zum 30. April 1877 am Institut unter Professor Eduard Steinle. In dieser produktiven Zeit entstanden die meisten seiner wundervollen Werke.
Im Anschluss seines Studiums reiste der Künstler nach München, um hier für einen ansässigen Kunsthändler zwei größere Werke anzufertigen. Inmitten seiner Studien, die er vornehmlich in der freien Natur vornahm, erkrankte Becker und wurde daraufhin in ein Münchener Krankenhaus eingeliefert. Nachdem sich sein Gesundheitszustand rapide gebessert hatte, erlitt er jedoch schon bald darauf einen dramatischen Rückfall.
Am 21. August 1877 starb Joseph Ferdinand Becker im Alter von knapp 31 Jahren am Typhusfieber. Sein Leichnam wurde von München nach Gonsenheim überführt, wo er auf dem alten Friedhof beigesetzt wurde.
Aktuell
Zur Ehrung des wundervollen Märchen- und Kirchenmalers wurde im Jahr 1959 die Grundschule in Mainz-Gonsenheim zur "Maler-Becker-Schule" ernannt. Im ersten Stockwerk des Gebäudes hängen einige Kunstdrucke seiner Werke und erinnern an den viel zu früh verstorbenen Künstler.