Bilder von Claude Lorrain (Gellée)
Claude Lorrain (auch bekannt als Claude Gellée)
Claude Lorrain ca. (1600 - 1682) war ein französischer Barockmaler und zählt mit seinem bedeutenden Gesamtwerk zu den wichtigsten Landschaftsmalern des 17. Jahrhunderts.
Um das natürliche Licht auf seinen Gemälden so realistisch wie möglich darstellen zu können, beobachtete Lorrain häufig und sehr intensiv die Sonnenauf- und Untergänge. Anschließend mischte er geduldig die Farben auf seiner Palette bis er sicher war, die perfekte Farbzusammenstellung für seine Lichtstimmungen geschaffen zu haben. Überhaupt war die Inszenierung von Licht und Schatten ein wichtiger Bestandteil seiner Malerei. Das zeigen insbesondere seine Werke "Odysseus übergibt Chryseis ihrem Vater", "Sonnenaufgang in einem orientalischen Hafen", "Landschaft mit Hirten", "Die Verstoßung der Hagar" und "Hafen mit der Villa Medici".
Lorrains idealisierten Landschaftsbilder, viele davon ausgestattet mit Staffagefiguren aus der Mythologie und der Bibel, inspirier(t)en nicht nur nachfolgende Malergenerationen, sondern dien(t)en auch als Vorlage für die Landschafts- und Gartengestaltung.
Der erfolgreiche Maler und Begründer der Hafen- und Seelandschaft hinterließ ein umfangreiches Werk an Gemälden, von denen viele bis heute zu den größten Kunstwerken aller Zeiten gehören.
Leben
Claude Lorrain wurde ca. 1600 in Champagne, südlich von Nancy geboren.
Bereits in sehr jungen Jahren wurde Lorrain zum Waisenkind und kam bei seinem Bruder, einem Kupferstecher in Freiburg im Breisgau, unter.
Als gelernter Pastetenbäcker fand der junge Mann in Rom eine Anstellung im Haus des Landschafts- und Dekorationsmalers Agostino Tassi. Hier wurde schon sehr bald sein Zeichentalent entdeckt. Wenig später wurde der dreizehnjährige Lorrain Schüler von Tassi.
Zu Studienzwecken reiste er nach Neapel und ließ sich hier wahrscheinlich von dem Landschaftsmaler Goffredo Wals unterrichten. Im Anschluss an seine Neapeler Studien kehrte Lorrain zurück nach Rom zu Agostino Tassi und vertiefte in seinem Haus die in Italien erlangten technischen Fähigkeiten.
Zwischen den Jahren 1625/26 hielt sich der Künstler in Lothringen auf und arbeitete hier als Gehilfe von Claude Deruet. Es entstanden verschiedene Fresken in der Karmeliterkirche von Nancy.
1626/27 kehrte Lorrain zurück nach Rom und schuf als selbstständiger Künstler seine ersten kleinformatigen Genreszenen, die er in seine Landschaften integrierte.
Um 1630 entstanden im Palazzo Crescenzi mehrere Fresken. Nach Beendigung dieser Arbeit malte Lorrain ausschließlich an der Staffelei.
Mittlerweile war der einfühlsame und sehr nachdenkliche Lorrain als Landschaftsmaler nicht nur in Kunstkreisen bekannt. Mit den Gemäldebestellungen des Papstes im Jahr 1636 hatte der Künstler es dann endgültig geschafft und gehörte von da an zu den erfolgreichsten Malern seiner Zeit. Auch um seinen Lebensunterhalt musste er sich keine Sorgen machen. Er konnte sich intensiv seiner Malerei widmen.
1653 wurde der unverheiratete Lorrain Vater einer Tochter, die auf den Namen Agnese getauft wurde. 1660 kam mit dem Einzug seiner beiden Neffen weiterer Familienzuwachs in sein Haus.
Der Künstler malte inzwischen weniger, aber die Qualität seiner Bilder wurde noch exzellenter. Seine Gemälde schuf er nur noch für einen ausgewählten Kundenkreis, was ihm eine wirtschaftliche Unabhängigkeit bis zu seinem Tod garantierte.
Claude Lorrain starb am 23. November 1682 in Rom, wo er in der Kirche Santissima Trinita dei Monti beigesetzt wurde.