Bilder von Carl Gustav Carus

Carl Gustav Carus

Carl Gustav Carus (1789 -1869) war ein deutscher Arzt, Physiologe, Maler und Naturphilosoph, der aufgrund seiner breit gefächerten Forschungsinteressen zu den herausragenden Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts zählt.

Carus als Maler

Selbst in seinem künstlerischen Schaffen konzentrierte sich Carus nicht allein auf einen Stil, sondern bewegte sich zwischen verschiedenen Kunstrichtungen wie der Romantik, Klassik und Moderne. Häufig weisen die Werke des talentierten Autodidakten eine große Ähnlichkeit zu den Gemälden Caspar David Friedrichs auf, der nicht nur sein Vorbild, sondern auch sein Freund war.

Carus malte hauptsächlich Landschaften, die er auf seinen zahlreichen Ölgemälden festhielt. Darunter "Eichen am Meer", "Frühlingslandschaft im Rosenthal bei Leipzig", "Erinnerung am Rom" und "Die Dreisteine im Riesengebirge". Weitere Themen waren Ansichten von Dresden wie "Die Kahnfahrt auf der Elbe bei Dresden", "Die Frauenkirche in Dresden" und "Blick auf Dresden von der Brühlschen Terrasse." Seine besondere Vorliebe für den nächtlichen Mondschein zeigen seine Darstellungen "Mondnacht bei Rügen", "Italienischer Mondschein" und "Deutscher Mondschein".

Auch wenn Carl Gustav Carus in seinem Beruf als Arzt sehr gefordert war, blieb er den Künsten und seiner Malerei stets treu. So entstanden im Laufe seines Lebens unvergessliche Werke, von denen sich seine bedeutendsten Arbeiten in den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden befinden.

Leben

Carl Gustav Carus wurde am 03. Januar 1789 als Sohn des Färbereipächters Gottlob Ehrenfried Carus und Christiana Elisabeth Carus geb. Jäger in Leipzig geboren.

Seine Kindheit und seine Jugendzeit verlebte Carus in seiner Geburtsstadt Leipzig. Schon früh entdeckte der Junge seine Freude am Zeichnen und wurde von dem Maler Julius Athanasius unterrichtet.

Von 1801 bis 1804 besuchte der Junge die Thomasschule und begann im Anschluss daran bereits mit seinem Studium. Unschlüssig über sein Berufsziel besuchte der fünfzehnjährige Carus zunächst Vorlesungen in Chemie, Physik, Botanik und auch Zoologie.

Entgegen dem Wunsch seines Vaters eine Ausbildung in der Färberei zu beginnen, entschloss sich Carus 1806 für ein Medizinstudium. Um seine künstlerischen Fähigkeiten weiter auszubauen, nahm er neben seinem Studium Zeichenunterricht an der Akademie auf der Pleißenburg.

Im April 1810 wurde seine Tochter Sophie Charlotte geboren, was ihn vermutlich dazu veranlasste, die Mutter des Kindes, seine rund vier Jahre ältere Stieftante Caroline Carus, 1811 zu heiraten. Aus dieser Verbindung gingen zehn weitere Kinder hervor.

Im selben Jahr promovierte Carus im Alter von zweiundzwanzig Jahren an der Philosophischen Fakultät. Ein paar Monate später folgte die Habilitation und gleichzeitig die Befähigung, eigene Vorlesungen halten zu können. Kurz vor Ende des Jahres 1811 promovierte er auch an der medizinischen Fakultät.

1815 wurde der ehrgeizige Carus Professor für Gynäkologie in Dresden. Bald darauf machte er die Bekanntschaft von Caspar David Friedrich, aus der sich eine lange Freundschaft entwickeln sollte. Von ihm lernte Carus sehr viel über die Malerei. Auf Bitten Friedrichs reiste Carus 1819 mit ihm auf die Insel Rügen, die sie gemeinsam durchwanderten und unvergessliche Eindrücke sammelten.

Seine erste Italienreise führte den Universalgelehrten 1821 nach Genua, wo er seine naturwissenschaftlichen Studien unternahm.

Im Jahr 1827 wurde Carus Leibarzt am Hof des sächsischen Königs und begleitete ihn auf seinen Reisen in die Schweiz und nach Italien. Er pflegte Bekanntschaften zu vielen Geistesgrößen, wie beispielsweise Alexander von Humboldt, Ludwig Tieck und dem vierzig Jahre älteren Goethe.

Im Laufe der nächsten Jahre bereiste Carus verschiedene Länder, so Frankreich, England und Schottland.

1853 ernannte ihn der sächsische König Friedrich August II. zu seinem ersten Leibarzt.

Neun Jahre später wurde der Mediziner, Gelehrte und Maler Carus zum 13. Präsidenten der Akademie der Naturforscher (Leopoldina) gewählt.

Neben seiner Tätigkeit als Arzt schuf Carus unzählige Gemälde und Zeichnungen, verfasste über siebzig Abhandlungen und Bücher. Hier waren neben der Landschaftsmalerei das menschliche Seelenleben und die Naturphilosophie seine favorisierten Themen. Sein vielseitiges Wirken fand hohe Anerkennung und zeigte sich in zahlreichen Ehrungen.

Am 28. Juli 1869 starb Carl Gustav Carus im Alter von 80 Jahren in Dresden.